INFORMATIONEN ZU PERU

Das peruanische Schulsystem im Überblick.
Perus Schulsystem unterteilt sich in sechs Jahre Primarbildung und weitere fünf Jahre Sekundarbildung.
Der Besuch der Sekundarschule gliedert sich wiederum in zwei Blöcke. So folgen zunächst einmal zwei Jahre Sekundarbildung auf dem allgemeinbildenden Zweig. Danach besteht die Möglichkeit, den allgemeinbildenden Zweig für drei weitere Jahre fortzusetzen oder für ebenfalls drei Jahre auf den berufsbildenden Zweig zu wechseln.
Mit dem Abschluss der Sekundarbildung erhalten die Schüler:innen das Abschlusszertifikat der Sekundarschule. Schüler:innen des berufsbildenden Zweiges erhalten zusätzlich den Titel „Technische Hilfskraft“.
Anschließend haben Absolvent:innen die Möglichkeit, eine Universität zu besuchen. Dafür bestehen allerdings verschiedene Zugangsvoraussetzungen. Dazu gehört zum einen eine Aufnahmeprüfung. Die Vorbereitungskurse für diese Prüfung kosten Geld. Zum anderen verlangen die Universitäten monatliche Studiengebühren.
Die Herausforderungen im peruanischen Schulsystem.
Obwohl Schulpflicht besteht und der Schulbesuch frei ist, haben gerade in den ländlichen Regionen des Landes viele junge Menschen keinen Zugang zu guter Bildung. Gründe dafür liegen in dem schwach ausgebauten Bildungssystem. Im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern investiert der peruanische Staat mit am wenigsten in sein Bildungssystem. Konsequenzen hat dies in maroden Schulen sowie einem schlecht bezahlten Lehrer:innenberuf.
Studien zeigen, dass etwa 60% der öffentlichen Schulen keinen Zugang zu Trinkwasser und Strom haben oder über ein Abflusssystem verfügen. Dazu haben viele Schüler:innen lange Schulwege.
Es ist davon auszugehen, dass ca. 3,3 Mio. Erwachsene in den ländlichen Regionen die Schule entweder gar nicht besucht oder nicht abgeschlossen haben.
14,8% der 15 Jahre und älteren Menschen und 23,5% der Frauen in den ländlichen Regionen sind Analphabeten.
Darüber hinaus weisen ca. 24% der Schüler:innen der Sekundarschulen in ländlichen Regionen Wissensrückstände auf, im Vergleich zu 7,4% in Städten. Um die Familie zu unterstützen, müssen etwa zwei Millionen junge Menschen zwischen fünf und 17 Jahren und damit ca. jedes dritte Kind arbeiten. Etwa 10% der 14- bis 17-Jährigen arbeitet ausschließlich und kann nicht die Schule besuchen.
Die Covid-19-Pandemie hatte schwere Auswirkungen. Ungefähr 300 000 Schüler:innen haben vorzeitig die Schule verlassen. Distanzlehre gestaltet sich schwierig, da ca. 20% der Haushalte keinen Zugang zu Strom und in den ländlichen Gegenden nur ca. 6% Internet haben.
Quellen: